Bauchaortenaneurysma

Bauchaortenaneurysma

Das Bauchaortenaneurysma (BAA) ist eine meist symptomlose Erweiterung der Hauptschlagader im Bauchraum. Ohne Vorboten kann diese Aussackung spontan platzen (sog. Ruptur). Dadurch entsteht eine lebensgefährliche Situation, die eine sofortige Gefäßoperation erforderlich macht. Trotz moderner Behandlungsmöglichkeiten ist die Überlebenschance bei diesem Notfall aber gering mit unter 20%.

Das Bauchaortenaneurysma (BAA) ist eine meist symptomlose Erweiterung der Hauptschlagader im Bauchraum. Ohne Vorboten kann diese Aussackung spontan platzen (sog. Ruptur). Dadurch entsteht eine lebensgefährliche Situation, die eine sofortige Gefäßoperation erforderlich macht. Trotz moderner Behandlungsmöglichkeiten ist die Überlebenschance bei diesem Notfall aber gering mit unter 20%.

Warum macht das Bauchaortenaneurysma in der Mehrzahl keine Beschwerden, obwohl es doch sehr groß sein kann?

Das Bauchaortenaneurysma tut nicht weh, weil es sehr langsam, in der Regel über Jahrzehnte allmählich zu dieser Ausweitung kommt. Lediglich ein schnelles Wachstum über Tage bzw. Stunden kann als Schmerz wahrgenommen werden, dies wird dann symptomatisches BAA genannt. Der Riss der Wand (Ruptur) wird ebenfalls als Schmerz empfunden, aber dann ist es schon sehr gefährlich, da es dann zum starken Blutaustritt aus dem BAA führt.

Warum ist das Bauchaortenaneurysma gefährlich?

Das Bauchaortenaneurysma birgt in Abhängigkeit vom maximalen Durchmesser der Gefäßausweitung ein unterschiedlich hohes Risiko für die Ruptur (Zerreißen der Wand). Während kleine BAAs unter 5-5.5cm meist kontrolliert werden können, empfehlen wir ab 5-5.5cm die invasive Therapie des Bauchaortenaneurysma.

Sie sehen in der nächsten Abbildung das jährliche Risiko für Ruptur des Bauchaortenaneurysma in Abhängigkeit vom maximalen Durchmesser des BAAs. Inzwischen ist bekannt, dass die Ruptur-Häufigkeit abgenommen hat. Dies hängt zusammen mit der Verbesserung der medikamentösen Behandlung, v.a. aber durch den abnehmenden Nikotinkonsum.

Sie sind betroffen? Was Sie dagegen tun können:

Rauchverzicht, Optimierung des Bluthochdrucks und der Blutfette sind die ersten Maßnahmen, die sinnvoll sind. Dies führt im besten Fall zu einer Verlangsamung der Wachstumsgeschwindigkeit des BAAs, und gleichzeitig hat es positive Einflüsse auf die Herz-Kreislauffunktion und die Belastbarkeit des Organismus.

In der von mir persönlich durchgeführten Spezialsprechstunde für das Bauchaortenaneurysma werde ich Ihre Fragen beantworten und erklären, welche Behandlungsmöglichkeiten heutzutage angewandt werden.

Behandlungsformen des Bauchaortenaneurysma

Eine vorsorgliche Behandlung wird empfohlen, wenn die Aussackung einen Durchmesser von mehr als 5cm bei der Frau bzw 5.5cm beim Mann erreicht hat, denn dann nimmt das Risiko für ein Platzen der Aussackung sprunghaft zu. Neben der Größe des Bauchaortenaneurysma spielt auch das Erscheinungsbild (Morphologie) und die Wachstumsgeschwindigkeit des BAAs eine Rolle. Eine einseitige Aussackung (sackförmiges BAA) wird meist unabhängig vom maximalen Durchmesser invasiv behandelt, auch wenn die og. Durchmesser noch nicht vorliegen.

Bauchaortenaneurysma als Gefäß-Notfall

Das BAA ist meist ohne Symptome (asymptomatisch). Unerwartet jedoch kann es zu einem komplikativen Verlauf kommen, der als Gefäßnotfall zu werten ist und umgehend diagnostiziert werden sollte, vorzugsweise durch eine kontrastmittelverstärkte CT-Untersuchung.

Wenn die klinische Untersuchung einen Druckschmerz im Bereich des meist gut zu tastenden BAAs ergibt,  ist davon auszugehen, dass die erkrankte Gefäßwand und damit das Aneurysma ein hohes Risiko hat,  zu platzen (Ruptur). Aus dem schmerzhaften symptomatischen Bauchaortenaneurysma kann innerhalb kurzer Zeit eine Ruptur folgen mit starkem Blutverlust und Kreislaufschock.

Unbehandelt ist die Ruptur des BAAs nicht mit dem Leben vereinbar. Daher ist eine sofortige Behandlung in einem spezialisierten Aortenzentrum notwendig.

Dank der modernen Stenttechnologie können wir immer häufiger die Notfall-Operation minimal-invasiv durchführen mit dem Vorteil, dass eine in dieser Situation sehr belastende Narkose und offene Gefäßoperation vermieden werden kann.